3 Zucker-
Alternativen

Was sind ihre Vor- und Nachteile?

Ein lustiger Fun Fact vorab:
In den meisten Fällen bekomme ich immer die gleiche Frage gestellt. Ich lerne jemanden Neues kennen:

„Hallo, ich bin der Sowieso.“

„Hey, ich bin Paula.“

„Was machst du beruflich?“

„Ich bin Patissier, spezialisiert auf gesunde Patisserie.“

Und dann kommt’s!

„Oh, sehr spannend! Welche Zuckeralternativen verwendest du?“

 

GENAUSO fangen die meisten Gespräche an. Ich sehe förmlich, wie es im Gehirn rattert:

Patisserie – lecker!
Gesunde Patisserie – kein Zucker – aber was dann?

Aus diesem Gedankenkarrussell entsteht fast immer die gleiche Frage:
Welche Zuckeralternativen verwende ich? Womit süße ich dann? Und so weiter…

Ich komme also nicht darum herum, auf dieses Thema mal genauer einzugehen.

Zuckeralternativen

Um dich nicht gleich mit einer Informationsflut zu überschütten, stelle ich dir hier drei mögliche Alternativen vor.
Natürlich werde ich in weiteren Blogartikeln auf andere Zuckeralternativen eingehen.

No worries, Schritt für Schritt werde ich alle erklären und auf ihre Vor- und Nachteile eingehen.
In diesem Artikel liegt der Fokus auf Agavendicksaft, Kokosblütenzucker und Inulin.

Agavendicksaft

Eine Alternative, die du sicher schon kennst und vielleicht auch schon mal in dem einen oder anderen Rezept verwendet hast.
Good to know: Woher kommt der Agavendicksaft? Nicht einfach nur aus dem Supermarkt – logisch. ☺

Agavendicksaft wird aus der Agavenpflanze hergestellt, häufig aus der blauen Agave mit Hauptwohnsitz in Mexiko.

Für den Agavendicksaft interessiert uns der Saft der Agave.
Bei der Ernte: Schnipp, schnapp, Blätter ab – was übrig bleibt, ist die sogenannte Piña.
Die wird zerkleinert, um den Saft freizusetzen. Jetzt wird das Ganze erhitzt und für mehrere Stunden geköchelt – mit dem Effekt, dass Wasser verdampft und die Zuckerkonzentration erhöht wird.
Es entsteht der bekannte Agavendicksaft.

Eine Alternative für gesunde Patisserie?
JA, es ist eine Möglichkeit.

Trotzdem darf man ein paar Aspekte nicht aus den Augen lassen. Wie jedes andere Produkt auch, beeinflussen einige Aspekte die QUALITÄT des Agavendicksafts:

Wie wurde er produziert? Von welcher Agave stammt die Piña?

Hier empfehle ich Bio-Produkte, um auf der sicheren Seite zu sein. So stellt man auch sicher, dass Mineralien, Vitamine und Antioxidantien wie Zink, Magnesium oder Vitamin C noch vorhanden sind.

WICHTIG
Hier sprechen wir NICHT von riesigen Mengen an Mineralien oder Vitaminen. Hauptbestandteil Nummer eins ist die FRUCTOSE, also Fruchtzucker. Der Rest ist Glucose.

Hier ist der springende Punkt, vor allem für Diabetiker.
Ich selbst, Typ-1-Diabetikerin, verwende Agavendicksaft selten.
Vor allem in veganen Rezeptkombinationen haut das meinen Blutzucker dermaßen in die Höhe.

↪ Warum? Fructose!

Fructose ist ein Einfachzucker und kann schnell ins Blut aufgenommen werden, besonders wenn keine tierischen Fette oder Proteine wie Butter oder Milch vorhanden sind.

Hier erfährst du mehr zum Thema Blutzuckerspiegel!

Außer bei Energieriegeln oder Energyballs für den Sport – da braucht man den schnellen Energieschub!

Soweit so gut.

Agavendicksaft hat natürlich seinen Eigengeschmack, der manchmal gut passt oder auch nicht. Er bringt eine weitere Geschmacksnuance mit, die die Hauptgeschmackskomponente leicht verdecken kann.

Ein letzter Punkt, den man nicht vergessen sollte.

Agavendicksaft ist flüssig.

Ganz so schnell kann man damit den gewöhnlichen Haushaltszucker nicht austauschen.

Keep in mind.

↪ Eine mögliche Disbalance zwischen den trockenen Zutaten und den Flüssigkeiten könnte das Endprodukt verändern. Die Konsistenz und Struktur können sich ins Positive ändern oder aber auch einen Flop erzielen.

Noch Fragen zum Agavendicksaft? Schreib mir gerne in die Kommentare!

Kokosblütenzucker

Kokosblütenzucker ist bestimmt eine Alternative, die du kennst.
Die Herstellung geht in dieselbe Richtung wie beim Agavendicksaft.

Nicht die Kokosnuss, sondern die Blüten der Kokospalme werden angeschnitten, um den Nektar (Toddy) zu gewinnen und anschließend bei kleiner Hitze einzukochen.

Der nächste Schritt unterscheidet sich jedoch von der Herstellung des Agavendicksafts. Hier bleibt es nicht bei der flüssigen Konsistenz. Beim Kokosblütenzucker wird die Masse getrocknet und fein gemahlen – es entsteht der bekannte Kokosblütenzucker. ☺

Ja, auch Kokosblütenzucker enthält Mineralien wie Kalium, Magnesium oder Inulin.
Auch hier nur in geringen Mengen, ABER besser als nichts!

Ist Kokosblütenzucker besser als gewöhnlicher Haushaltszucker? JA!
Doch sollte man es auch nicht übertreiben.
70 bis 80% des Kokoszuckers sind immer noch Saccharose.

ACHTUNG

Das macht auch ihn zu einem Produkt, das in Maßen verzehrt werden sollte.

Good to know

↪ Haushaltszucker kann eins zu eins mit Kokosblütenzucker ausgetauscht werden. Er bringt mit seiner karamelligen Note etwas Abwechslung mit rein.

Allerdings färbt der Kokosblütenzucker Cremes und Mousses dunkel nach – das kann in der Optik negative Ergebnisse erzielen.

Inulin

Inulin verbindet man eher nicht so schnell mit der Patisserie. Hört sich irgendwie nach Biologie oder Chemie an.
Aber Patisserie?
Ja, vor allem bei gesunden Desserts ist Inulin ein super Produkt!

Noch mal von vorne.

Was ist Inulin?

Ein Ballaststoff.

Aha, okay.

Inulin wird aus den Wurzeln der Chicorée oder Pflanzen wie Topinambur oder Artischocken gewonnen.
Die Chicorée-Wurzeln enthalten einen hohen Anteil an Inulin – bis zu 20%!

Das Verfahren?

Die Wurzeln werden zerkleinert und in heißem Wasser (60 bis 80 Grad) erhitzt.
Das Inulin löst sich von den Pflanzenfasern, wird mehrmals gefiltert und schließlich abgefüllt. Nach dem Trocknen wird es zu Pulver verarbeitet und kann nun verwendet werden.

Inulin ist süß und eignet sich hervorragend als Zuckerersatz.

Es ist aber nicht eins zu eins mit Haushaltszucker austauschbar, zu viel des Guten kann in größeren Mengen abführend wirken.

Als Ballaststoff bringt es nun einige nette Vorteile mit sich.

↪ Präbiotische Wirkung im Darm.
↪ Länger anhaltendes Sättigungsgefühl.

In einem Dessert sorgt er für Cremigkeit und Süße!

FAZIT

Welche der drei Zuckeralternativen ist dein Favorit? Auf welche Zuckeralternativen soll ich nächstes Mal näher drauf eingehen.

Schick mir eine DM auf Instagram oder eine Nachricht per Mail.

Ich bin gespannt, was du sagst!

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